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May 28, 2023

Polnische Regierung unterzeichnet Großauftrag für Schützenpanzer Borsuk

Gerhard Heiming

Wie bereits erwähnt, unterzeichnete die polnische Regierung am 28. Februar eine Rahmenvereinbarung mit Huta Stalowa Wola (HSW) über die Produktion und Entwicklung von 1.400 Borsuk-Infanterie-Kampffahrzeugen (IFVs) in zahlreichen Varianten. Laut dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak ist das Programm mit einem Wert von mehr als 10 Milliarden Euro das größte Projekt der polnischen Verteidigungsindustrie seit 50 Jahren. Es ist eines von mehreren Projekten, die der HSW anvertraut wurden.

Es wird zwei Basisversionen des Schützenpanzers Borsuk geben: eine Light-Version, die sich derzeit in der letzten Testphase bei den polnischen Landstreitkräften befindet; und eine schwere Version, deren Entwicklung gerade beginnt.

Die aktuelle Light-Version soll unter anderem zur Ausrüstung der Einheiten der 16. Pommerschen Infanteriedivision (16. Pomorska Dywizja Piechoty) dienen, wo die Schützenpanzer zusammen mit den von Polen bestellten südkoreanischen K2-Kampfpanzern (MBTs) zum Einsatz kommen werden.

Błaszczak hob das von HSW und WB Electronics entwickelte ferngesteuerte Turmsystem ZSSW-30 als ein sehr wichtiges Element des Borsuk hervor. Die Hauptwaffe des SPz, eine 30-mm-Automatikkanone Mk 44S Bushmaster II, bietet Platz für fünf verschiedene Patronentypen, darunter auch programmierbare Munition. Neben einem modifizierten 7,62-mm-Maschinengewehr UKM-2000C als koaxiale Sekundärbewaffnung ist auch ein Doppelwerfer für Panzerabwehrraketen Spike LR im Turm integriert.

Die schwere Version des Borsuk wird über ein Chassis verfügen, das von einem von HSW in Lizenz gebauten K9-KPz-Chassis abgeleitet ist, aber über den gleichen Turm wie die leichte Variante verfügen. Daraus lässt sich schließen, dass der leichte Borsuk zwar als amphibischer Antrieb konzipiert wurde, der schwerere Borsuk jedoch nicht. Die schweren Bosuks sollen bei der 18. Infanteriedivision (18. Dywizja Piechoty) in Kombination mit von den USA gelieferten M1A2 Abrams MBTs eingesetzt werden. Die ersten M1A2 sind bereits bei der 1. Panzerbrigade (1 Warszawska Brygada Pancerna) eingetroffen, die zur 18. Division gehört. Die beiden Panzerbataillone der Brigade sind derzeit mit Leopard 2A5 ausgerüstet.

Nach Angaben der polnischen Beschaffungsbehörde werden die ersten Prototypen des leichten Borsuk Mitte 2023 an die Landstreitkräfte übergeben, die ersten Serienfahrzeuge werden etwa Ende 2024/Anfang 2025 erwartet.

Für die Entwicklung und Produktion der schweren Variante wurde noch kein Zeitplan bekannt gegeben.

Gerhard Heiming

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